lessico famigliare – Neuerscheinungen aus dem Italienischen: 28. August 2016


Mein Freund, der Mörder: wenn das Opfer seinen Mörder kennt
Ein neuer Fall für Commissario Lojacono aus Neapel oder Die Gauner von Pizzofalcone von Maurizio de Giovanni

Maurizio de Giovanni ist 1958 in Neapel geboren. Er hat zwar Literatur studiert, arbeitet aber hauptberuflich zeitlebens als Banker, um sich die Freiheit zu nehmen, mit dem Schreiben auch wieder aufzuhören, wenn ihm keine Geschichten mehr einfallen. Doch noch fallen sie ihm ein, Gott sei Dank, denn sie werden viel und gern gelesen, nicht nur in Italien und England sowie Amerika, auch in Deutschland. Die Serie um Kommissar Lojacono, der auch in diesem Kriminalroman ermittelt, begann 2012 mit dem ersten Fall  „Il metodo de coccodrillo“, der im Mondadori Verlag und 2014 erstmals in deutscher Sprache im Rowohlt-Verlag unter dem Titel „Das Krokodil“ erschien. Für seinen ersten Fall erhielt er den wichtigsten italienischen Preis für Krimis, den Premio Scerbanenco. Seit 2013 erscheinen de Giovannis Kriminalromane in Italien im renommierten Einaudi Verlag, der erstmalig „I bastardi di Pizzofalconi“ herausgab. Dieser Fall erscheint in drei Tagen, am 28. August 2016, in deutscher Sprache, natürlich wieder im Rowohlt-Verlag. Wieder besticht bereits der Einband durch sein dargestelltes Schattenspiel in Gelb-Orange und Braun bis Schwarz wie bereits „Das Krokodil“. Kaum zu übersehen sein dürfte daher der zweite Falle des Commissario Lojacono in den Buchhandlungen, in denen Maurizio de Giovanni bereits zum beständigen Inventar gehört. Parallel zu Commissario Lojacono ermittelt nämlich auch seine eigentlich erste Ermittlerfigur, Commissario Ricciardi, den de Giovanni das erste Mal bereits 2006 mit „Le Lacrime del Pagliaccio“ (Einaudi) in die Welt des Bösen schickte. In diesem Jahr erschien auch hier ein neuer Fall, „Serenata senza nome. Notturno per il commissario Ricciardi“ (Einaudi 2016). Getrost könnte Maurizio de Giovanni, der als einer der wichtigsten italienischen Krimi-Autoren angesehen werden kann, allein von seinen Büchern Leben. Doch vielleicht liegt gerade darin das Geheimnis seiner Fantasie, die sich nicht kommerzialisieren muss, um zu überleben und gerade deshalb ungebrochen weiterzuerzählen vermag. Übrigens ist de Giovanni nicht nur Krimi-Autor, sondern auch Autor zahlreicher Erzählungen, die den deutschen Lesern bisher unbekannt sein dürften. Doch es gibt ja auch so viel noch zu lesen, denn in italienischer Sprache liegen bereits drei weitere Fälle seiner Kommissare vor. Es bleibt also spannend! In „Die Gauner von Pizzofalcone“ führt es den Commissario, der gerade erst in seinem neuen Kommissariat in Pizzofalcone seine Arbeit aufnimmt, in die besten Viertel Neapels, in dem die Gattin eines Notars tot aufgefunden wird. Nicht nur kämpft Lojacono gegen den schlechten Ruf seiner Vorgänger an, sondern auch gegen die undurchsichtige Faktenlage, die darauf hindeutet, dass der Mörder nicht irgendjemand, sondern ein Bekannter des Opfers gewesen sein muss…

Maurizio de Giovanni: Die Gauner von Pizzofalcone, Lojacono ermittelt in Neapel,
aus dem Italienischen von Susanne van Volxem, Berlin: Rowohlt 2016. 9,99€

Auf der Homepage des Rowohlt Verlages stehen ein Interview mit dem Autor und eine Leseprobe bereit: http://www.rowohlt.de/news/inspektor-lojacono-neapel-das-krokodil.html

Wer mehr über den italienischen Krimi erfahren möchte, sei herzlich zu Italienreports 7. Folge vom 29. November 2015 in der Rubrik „Conversazione a…“ eingeladen:

Italienische Krimis und deutsche Leser – eine unbekannte Liebe?
Über italienische Kommissare aus Deutschland und
deutsche Übersetzungen aus dem Italienischen

Siehe unter: http://italien-report.blogspot.de/2015/11/conversazione-in-folge-6-italienische.html




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